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Aus dem Gemeinderat
Alljährlich kurz vor der Sommerpause besuchten vergangene Woche Bürgermeister Johannes Züfle, die Stadträte und die Verwaltung aktuelle Baumaßnahmen in Weilheim und Hepsisau mit dem Drahtesel.
Den größten Raum nahm in diesem Jahr die Baustelle der Bahnneubaustrecke Stuttgart Ulm parallel zur Autobahn ein. Weitere Schwerpunkte bildeten der Einbau einer Mensa und Ganztagsräume im Bildungszentrum Wühle und der Umbau des Hepsisauer Rathauses im Zuge dessen die Ortschaftsverwaltung verlegt wurde und in den OGs Räume für die Flüchtlingsunterbringung geschaffen werden.
An der ersten Station am Bildungszentrum Wühle konnten sich die Räte von der gelungenen und hellen Mensa mit Ausgabeküche und diversen Nebenräumen überzeugen. Laut Stadtbaumeister Hofmann fehle noch die Küche, die Möblierung und Trennwände, welche in den Sommerferien eingebaut bzw. geliefert werden, damit pünktlich nach den Ferien alles startklar ist. Daran schließen die Ganztagsräume an, von welchen einer variabel zur Mensa hin geöffnet werden kann, um auch größere schulische Veranstaltungen zu ermöglichen. Einzelne Detail-fragen zur Technik sowie zur Andienung der Mensa wurden vom Stadtbaumeister erläutert. Die gesamte Umbaumaßnahme am Schulzentrum, welche mit der Verlegung der Fachräume bereits letztes Jahr ihren Auftakt fand, liegt sowohl vom Bauablauf wie auch den Baukosten mit 1,9 Mio. € voll im Plan, so der Stadtbaumeister.
Außerdem ging der Stadtbaumeister auf das auszutauschende hölzerne Zugangstürelement der Werkrealschule mit Windfang in Stahl-/Glasbauweise in Kürze ein.
Anschließend wurde der Tross von Vertretern der Bahn, der ARGE NBS Weilheim an der Teck, bestehend aus den Firmen Fischer (Weilheim) und Leonhard Weiss sowie der für die Bauüberwachung zuständigen Firma Hyder an der Autobahnunterführung zum Gewerbegebiet Au empfangen.
Herr Hallfeldt von der DB Projekt Stuttgart-Ulm GmbH berichtete von etlichen Verzögerungen einzelner Bauabschnitte auf Weilheimer Ge-markung, welche fast alle auf das Konto Artenschutz gingen. Beispielweise werden wegen geschützter Reptilien die Brückenarbeiten an der Lindachüberquerung erst im September beginnen können, obwohl dieses Bauwerk ein Jahr früher geplant war. Trotzdem konnten durch die -Flexibilität der Baufirmen andere Bereiche vorrangig bearbeitet werden, sodass der Zeitplan insgesamt eingehalten werden kann. Der Bahnvertreter berichtete von einer sehr guten Zusammenarbeit mit den Bauunternehmen und lobte auch die Kontakte zur Stadtverwaltung. Hingegen äußerst langwierig und umständlich seien selbst kleinste Umplanungen oder gar evtl. leichte Veränderungen gegenüber der seit vielen Jahren planfestgestellten Trasse bzw. Ausgleichsmaßnahmen. Im Rahmen eines kurzen Stopps nahe der Kläranlage konnte auf den die Neubaustrecke begleitenden Wall, die so genannte Seitenablagerung eingegangen werden. Dieser schütze nicht nur vom Lärm der künftigen Schnellbahnbetriebes, sondern mildere auch den derzeitigen frei abstrahlende Lärm der BAB A8. Zwischen Bahntrasse und Autobahn folgen ein Begleitweg und ein weiterer so genannter Abrolldamm zum Schutz der Bahn vor von der Straße abkommenden Fahrzeugen. An der L1200 berichtete Herr Wüst von der Firma Leonhard Weiss, dass die künftige Bahnüberführung ein Durchfahrtshöhe von 4,50 m gewährleistet und während der Baumaßnahme eine Behelfsstraße erstellt werde, um den Verkehrsfluss zu ermöglichen. Der Radweg, welcher statt an der Kläranlage vorbei während der Bauarbeiten der Neubaustrecke entlang der L1200 verläuft, wird mittels Absperrung geregelt, an welcher die Baufahrzeuge Vorrang haben werden, um Rückstaus zu vermeiden. Genau anders mit Vorrang für die Radfahrer wird die Überführung der neuen Bahntrasse an der Holzmadener Straße erfolgen, dem höchsten Punkt der Strecke.
Die bereits weit fortgeschrittene Untertunnelung des Autobahnrastplatzes Urweltfunde beeindruckte die Räte. Dieser Bereich wird aber noch zusätzlich eines der teuersten Zusatzbauwerke des Abschnittes bekommen. Eine aufwändige Rückhalteeinrichtung für die möglichen Hochwässer des Seebachs mit einer max. Einstauhöhe von ca. 10 Metern. Dies nicht als Dauerstau vorgesehene Rückhaltebecken wird ca. 10 Mio. € kosten und geht leider nach Erstellung in die Unterhaltslast der Stadt über.
Der letzte Halt auf der Neubaustrecke bot einen Blick auf die Verfüllung zwischen Bahntrasse und Autobahnausfahrt. Hier wird das ganze überschüssige, nicht für die Wälle, geeignete Material abgelagert.
Den Schlusspunkt der Tour de Weilheim bildete der Rathausumbau in Hepsisau. Hier wurden nach Verlegung der Feuerwehr ins Nachbargebäude eine barrierefreie, moderne Ortschaftsverwaltung im EG eingerichtet und in den beiden OGs wird Wohnraum für Flüchtlinge in dem bisher untergenutzten und sanierungsbedürftigen Gebäude eingerichtet. Wir berichteten bereits im Zuge des vorangegangenen Ortschaftsratsberichtes über die Maßnahme.