Hauptbereich
Aus dem Gemeinderat
1. Bürgerfragerunde
Ein Anwohner des Mehrzwecksportfeldes am Bildungszentrum Wühle brachte die zunehmende Lärmproblematik durch die Nutzung Jugendlicher vor. Vorangegangene Versuche mit den Jugendlichen zu sprechen seien auf Unverständnis gestoßen. Bürgermeister Züfle erläuterte, dass die Stadt Weilheim verschiedene Sportflächen für Vereine und zum Teil zur freien Nutzung vorhalte. Ein solches Freizeitangebot stelle immer ein Zusammenspiel zwischen den Nutzern und den Anwohnern dar, selbstverständlich unter Einhaltung der Regeln und auf Basis gegenseitiger Rücksichtnahme. Bürgermeister Züfle sicherte zu, die Situation vor Ort vermehrt zu überprüfen und zu bestreifen und, wenn nötig, auch in Kooperation mit der Polizei, Maßnahmen zu ergreifen.
2. Neue Kindertagesstätte
– Festlegung Standort
– Freigabe Vorentwurfsplanung
Bereits im vergangenen Jahr begegnete man der gestiegenen Nachfrage an Kinderbetreuung durch die interimsweise eingerichtete Krippengruppe im Kindergarten Hepsisau. Um jedoch langfristig auf den weiter steigenden Bedarf zu reagieren und gerade für junge Familien einen attraktiven Wohnort darzustellen, wurde der Bau einer neuen Kindertagesstätte in der Kernstadt beschlossen. Im Februar wurde das Architekturbüro Hullak-Rannow mit der Planung einer Kita beauftragt und konnte am vergangenen Dienstag dem Gemeinderat die möglichen Standorte und geplanten Bauweisen vorstellen.
Beide möglichen Standorte am Bildungszentrum Wühle sind bereits in städtischer Hand und ermöglichen daher einen angestrebten baldigen Baubeginn.
Der erste Standort in der Schellingstraße liegt nordwestlich der Parkplätze und nordöstlich der Sporthalle. Alternativ kommt der Bau nordöstlich der Hegelstraße in Frage, wobei hierfür das Mehrzwecksportfeld an dieser Stelle entfallen müsste. Der Rat einigte sich schnell auf den Standort Schellingstraße, auch, um im Hinblick auf eine spätere mögliche Schulerweiterung die Flächen in der Hegelstraße freizuhalten. Die im Bebauungsplan enthaltene Möglichkeit für eine Buswendeschleife soll süd-westlich direkt neben dem Sporthallenanbau vorgesehen werden. An der Möglichkeit, einmal eine Straßenverbindung in die Karl-Dreher-Straße zu schaffen, soll festgehalten werden.
Architekt Rannow führte aus, dass der Entwurf – gestützt auf die rechtlich vorgegeben Größen – ein modernes Raum-konzept für eine zukunftsfähige, kindgerechte Kita darstelle. Der kammartige Baukomplex mit anfänglich drei, im späteren Bauabschnitt fünf, Gruppenräumen in süd-östlicher Ausrichtung biete allen Gruppen gleichwertige Lichtverhältnisse und eine solare Ausrichtung. Durch die vom Grundgebäude rechtwinklig abgehenden Räumen entstünden zudem in den Zwischen-flächen separate Außenbereiche für jede Gruppe. Diese seien klar vom Schulgeschehen im nordwestlichen Bereich abgewandt. Insgesamt würde das Bauvorhaben im ersten Bauabschnitt den städtischen Haushalt mit 2,9 Millionen Euro und die Erweiterung mit weiteren rund 1,2 Millionen Euro belasten.
Aus dem Gremium der Gemeinderäte wurde zunächst kritisch auf die vielen Fassadenflächen und deren Sanierungs- und Folgeaufwand hingewiesen. Die verschachtelte Bauweise treibe die Baukosten unnötig in die Höhe und generiere auch für den späteren Betrieb hohe Kosten.
Aus dem Gremium wurde der Wunsch formuliert, im Vorfeld weiterreichende Informationen und detailliertere Pläne über das Vorhaben zugesendet bekommen zu haben, um eine solche große Entscheidung zu treffen. Erst mit der Präsentation des Architekten würden einige Kriterien und Gründe für die favorisierte Bauweise deutlicher. Ein Stadtrat wünschte sich nach der Vorstellung im Gremium Zeit für eine gründliche Prüfung, gerade hinsichtlich der ausgewiesenen Kosten. In anderen Kinder-gärten habe man einen Architekten-Wettbewerb ausgerufen und nun soll unter Zeitdruck entschieden werden.
Architekt Rannow erläuterte die kammartige Bauweise und verwies auf die Vorteile gleicher Lichtverhältnisse, strukturierter Außenbereiche und der pädagogisch klaren Trennung zum Schulbereich. Zudem seien durch die energetische Bauweise ähnlich eines Passivhauses und den bereits vorvergrauten Wänden weder die Heizkosten noch der Sanierungsaufwand unverhältnismäßig groß. Bürgermeister Züfle fügte hinzu, dass auch die Bestandskindergärten beispielsweise in der Bahnhofstraße oder am Egelsberg keine Standardformen, sondern vom Gebäude abgehende Gruppenräumen aufweisen würden und sich diese durchaus bewährt haben.
Von Seiten des Gemeinderats wurde im Weiteren die Preissteigerung angesprochen, welche man nicht einfach hinnehmen wolle. Noch im März sei der Haushaltsplan mit einer Summe von 1,8 Millionen Euro für den geplanten Neubau verab-schiedet worden und nun lege die Verwaltung mit dem Architekten 2,9 Millionen Euro vor, bemerkte ein Stadtrat. Bürger-meister Züfle wies darauf hin, dass in den Haushaltplanungen immer wieder betont wurde, dass die angesetzten Kosten nur auf Grundlage einer vorausgegangenen Markterkundung der Verwaltung ermittelt wurden. Auch Architekt Rannow hatte in der Februar-Sitzung geäußert, keine Versprechungen zu diesen Kosten machen zu können
Der Vorsitzende resümierte abschließend, dass er sehr wohl die Kosten sehe, er wolle aber auch auf die derzeit ausgereizte Kapazität an Kinderbetreuungsplätzen in der Kernstadt und den daher eng gestrickten Zeitplan für einen Neubau verweisen. Ein zügiges Handeln sei zudem aufgrund des Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz geboten.
In der eingehenden Diskussion über den Baukörper und die Kosten wurde aus dem Gremium der Antrag gestellt, weitere Realisierungsmöglichkeiten zu suchen. Es fehlen für die Entscheidung auch aus Kostengründen Alternativen in der Bauweise. Diesem Antrag folgte eine Mehrheit der Räte.
3. Genehmigung von Spenden
– Pauschale Annahmegenehmigung 1. Quartal 2018
– Einzelgenehmigungen zur Annahme von Spenden 2018
Im ersten Quartal diesen Jahres ist eine Spende zur Förderung der Jugendarbeit in Höhe von 50 Euro eingegangen. Zur Einzelgenehmigung stand zudem eine Spende zur Unterstützung des Kindergartens Öhrich in Höhe von 700 Euro. Beide Spenden wurden vom Gemeinderat gerne angenommen und man dankte den Spendern für ihre Förderung.
4. Bekanntgaben und Anfragen
Bürgermeister Züfle gab bekannt, dass in der vergangenen nichtöffentlichen Sitzung elf Bauplätze aus der Gänsweide II zugeteilt werden konnten.
Ferner seien im Gewerbegebiet Schlucht die Wasserleitungen und Abwasserkanäle eingelegt worden, sodass private Bau-herren nun beginnen können.
Die Sanierung der Oberen Mühlstraße wird voraussichtlich am 4. Juni 2018 beginnen. Und auch im Baugebiet Gänsweise II gehe es gut voran. Die Schmutzwasserleitungen sind bereits fertiggestellt und mit der Einlegung der Regenwasserkanäle wurde begonnen.