Seite drucken
Weilheim an der Teck (Druckversion)

Wie Weilheim zur Stadt wurde

Stadtgeschichte- Ur- und frühgeschichtliche Funde weisen auf eine sehr frühe Besiedlung des Raumes Weilheim hin. Der erste schriftliche Nachweis von Weilheim ist in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch aus dem Jahre 769 enthalten. Ins Rampenlicht der Geschichte trat Weilheim um die Mitte des 11. Jahrhunderts. Eine der einflussreichsten Adelspersönlichkeiten dieser Zeit „Bertold mit dem Bart“ aus dem Geschlecht der Zähringer, erbaute auf dem Hausberg von Weilheim, der Limburg, eine Burganlage. Er gründete zwischen den Siedlungen Unterhofen und Oberhofen im heutigen Stadtkern um das Jahr 1070 eine Probstei. Nur etwa 20 Jahre war Weilheim Hauptsitz des Herzoggeschlechts, bevor dieses seine Herrschaft in den Breisgau auf die Burg Zähringen, nach der sich die künftigen Generationen als Herzöge von Zähringen nannten, verlegte; die Probstei Weilheim wurde aufgegeben und 1093 nach St. Peter im Schwarzwald umgesiedelt, dort zum Kloster ausgebaut.

Auf diese Ereignisse gehen die Aufnahme der Stadt Weilheim in den Bund der Zähringerstädte und die engen historischen Verbindungen zu Gemeinde und Kloster St. Peter im Schwarzwald zurück. Unter den Grafen von Aichelberg war Weilheim nach 1275 Verwaltungsmittelpunkt für die umliegenden Orte ihrer Herrschaft. Weilheim wurde 1319 zur Stadt erhoben, befestigt und kam 1334 an Württemberg. Die Einwohner erhielten bürgerliche Rechte. Die Stadt erlangte das Marktrecht und gewann rasch an Bedeutung. Sie hatte viele Jahre ein eigenes Unteramt. Ein Stadtbrand hinterließ im Jahr 1461 große Schäden im Siedlungskern. 1489 wurde die heutige Peterskirche mit ihrer reichhaltigen Ausstattung erbaut. Wie überall im Mittelalter hinterließen Pest, durchziehende Truppen und andere geschichtliche Ereignisse ihre Spuren. 1795 fertigte Andreas Goll die weithin bekannte und wohl eine der wertvollsten Denkmalorgeln im Lande. Ihre Technik ist heute noch Maßstab für die Restaurierung von historischen Orgeln.

Landwirtschaft, Weinbau und Handwerk bestimmten im Landstädtchen Weilheim das Leben. Das Unteramt Weilheim wurde 1822 aufgehoben, Ende des 19. Jahrhunderts setzte zögernd die industrielle Entwicklung ein. Auch in der Landwirtschaft wurden durch Obstbau und die Anlegung von Baumschulen neue Kulturformen eingeführt. Die Eisenbahn brachte 1908 den Anschluss an überörtliche Verkehrswege. Die Entwicklung im 20. Jahrhundert wurde auch in Weilheim durch die beiden Weltkriege bestimmt. Die Daseinsvorsorge für die Bevölkerung und die Aufnahme vieler Flüchtlings- und Heimatvertriebener kennzeichneten diese schwere Zeit. Die Stadt dehnte sich dadurch flächenmäßig aus und es wurde eine große Zahl neuer Arbeitsplätze in Handel, Handwerk und Industrie geschaffen. Im Zuge einer kommunalen Gebietsreform wurde 1972 die bis dahin selbständige Gemeinde Hepsisau mit 800 Einwohnern in die Stadt Weilheim an der Teck eingegliedert. Heute ist dieses schmucke Dorf ein Stadtteil von Weilheim mit eigenständigem, gesellschaftlichem Leben. 1975 wurde durch die Bildung einer Verwaltungsgemeinschaft mit den Gemeinden Bissingen, Holzmaden, Neidlingen und Ohmden die Stadt Weilheim wieder zum zentralen Ort im Verwaltungsraum mit seinen rund 19.000 Einwohnern. In Weilheim leben zur Zeit ca. 9.600 Einwohner. Sie schätzen die gut ausgebaute Infrastruktur der Stadt und ihre Lage in einem herrlichen Naturraum. Handel, Handwerk, Dienstleistungen und Industrie tragen zu einem regen Wirtschaftsleben und der Sicherung von Beschäftigung bei. Ein vielseitiges kulturelles und gesellschaftliches Angebot ist Zeuge bürgerschaftlichen Gemeinsinns, der sich den Fragen der Zukunft ebenso widmet, wie der zeitgemäßen Pflege traditioneller Werte.

http://www.weilheim-teck.de//die-zaehringerstadt/geschichte/stadtgeschichte